Port Arthur

 

Port Arthur ist ein ehemaliges Gefängnis der britischen Sträflingskolonie auf Tasmanien. Es befindet sich auf der Tasman Halbinsel, etwa 120 Kilometer von der Hauptstadt Hobart entfernt und ist heute eine der Haupttouristenattraktionen der Insel, sowie Teil des Weltkulturerbes der Menschheit.

Port Arthur war ab 1833 als Gefängnis für besonders gefährliche Gefangene genutzt. Hierher wurden die britischen Gefangenen mit langen Haftstrafen oder auch Problemhäftlinge und Ausbrecher aus anderen Gefängnissen geschickt. Die letzten Gefangenen erreichten das Gefängnis in den 1850er Jahren, geschlossen wurde es 1877.

Die Besonderheit von Port Arthur liegt an seiner Lage auf der Tasman Halbinsel. Diese ist nur über einen schmalen Streifen von 400 Metern Länge und 30 Metern Breite mit dem Festland verbunden. An dieser Stelle gab es einen Zaun, bewaffnete Wachen und Wachhunde. Da die wenigsten Häftlinge schwimmen konnten war dies die einzige Möglichkeit die Sträflingskolonie zu verlassen. Diese geographische Besonderheit machte Port Arthur zu einem der sichersten Gefängnisse seiner Zeit.

Das Gefängnis galt als besonders grausam aber auch vorbildhaft im britischen Empire. So herrschte hier das System der stillen Strafe bei dem Häftlingen und Wärtern das Sprechen verboten war. Auch wurden die Häftlinge voneinander getrennt und mußten Kaputzen tragen um Blick- und Körperkontakt zu vermeiden. Selbst in der Kirche gab es Einzelkabinen statt Kirchenbänken.

Als symbolisches Zeichen der fehlenden Fluchtmöglichkeiten mußten ankommende Schiffe Segel und Ruder abgeben. Der Kontakt zwischen Schiffsbesatzung und Sträflingen war verboten. Die Sträflinge wurden zur Arbeit im Steinbruch oder beim Bau der Gebäude gezwungen.

In der Carnarvon Bay liegt die Toteninsel des Gefängnisses. Auf ihr soll es 1.646 Gräber geben, allerdings erhielten nur die Gräber des Gefängnispersonals Grabsteine.

Nach der Schließung des Gefängnisses wurden die Gebäude durch Buschfeuer zerstört und die Ruinen dem Verfall preisgegeben. Erst seit den 1980er Jahren wurden diese restauriert und der Erhalt der Anlage gefördert. Heute ist das gesamte Areal um das ehemalige Gefängnis sehr gut touristisch erschlossen und große Teile der Anlage können besichtigt werden.